Band 1 der Reihe "Satire & Recht" - Bücher zum Schmunzeln und Schenken. MUR-Verlag München (2010).
330 Seiten. ISBN: 978-3-939438-10-6.
Ludwig Thoma (1867-1921) zählt zu den großen volkstümlichen Schriftstellern der deutschen Literatur. Als gelernter Jurist offenbarte er ein recht gestörtes Verhältnis zur Justiz, das er in zahlreichen Kurzgeschichten und Glossen im "Simplicissimus" humoristisch verarbeitete. Sein Mitgefühl gilt denjenigen, die in die Mühlen der Justiz geraten sind. Die pralle Menschenzeichnung und der beißende Spott über die Engstirnigkeit der Mitmenschen, vor allem solche, die Justiz- und Behördenämter ausüben, bieten auch dem heutigen Leser vorzügliche Unterhaltung.
Einleitend werden die Lebensgeschichte Thomas im Widerstreit von Anwaltsberuf und Berufung zum Literaten, seine wachsenden Erfolge als Schriftsteller und seine Auseinandersetzung mit der Obrigkeit nachgezeichnet. Der Band enthält eine Auswahl von 41 teils autobiographischen Texten Thomas, überwiegend aber Glossen und Geschichten aus dem "Simplicissimus" mit juristischem Hintergrund. Abschließend ein Auszug aus dem Stadelheimer Tagebuch und eine Zeittafel über Leben und Werk von Ludwig Thoma.
Inhalt:
Ludwig Thoma - Grantler, Dichter und Jurist - Eine Einführung Diese »öde, öde Tätigkeit« - Autobiographische Texte Der Meineid Im Berufe Als Referendar Die ersten Mandanten Anfänge Mörder Schwäbische Eindrücke Er war »ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande.« - Juristische Glossen und Gedichte Beim Rechtsanwalt Die Eigentumsfanatiker Der Hofbauer Die Richter Solide Köpfe Der Klient Die Sau Amtsanwalt Karlchen Die unerbittliche Logik Der Münzdiebstahl oder Sherlock Holmes in München Assessorchen Der Befähigungsnachweis Einst und jetzt Der Einser Die Gestrengen Der Vertrag Der sächsische Landtag |
Die Volksverbesserer Die Jungen Unser guater, alter VorwortHerzog Karl is a Rindviech Die weisen Juristen Minister Ruhstrat oder Ein Oldenburger Pressprozess Gerichtsverhandlungen am 22. März Papas Fehltritt Umwälzung? Das alte Recht Moabit Assessor Simon in Militsch Trauervoller Rückblick und fröhlicher Anfang »Jetzt sind sie es, die bei jeder Gelegenheit nach Gericht und Staatsanwalt schreien.« - Artikel im ›Miesbacher Anzeiger‹ Die Münchner Post Unter den Rockschößen des Staatsanwalts Der Fall Kaiser »In der Strafsache gegen [ ...] den Schriftsteller Ludwig Thoma« - Ludwig Thoma und die Justiz An die Sittlichkeitsprediger in Köln am Rheine Stadelheimer Tagebuch (Auszüge) Leben und Werk von Ludwig Thoma - Eine Zeittafel Editorische Anmerkungen |
Der Autor:
Jürgen Seul war nach dem Studium der Rechtswissenschaftenund der Literaturwissenschaften an der Universität Bonn zunächst als selbstständiger Rechtsanwalt tätig, anschließend in Fachverlagen als Lektor und Projektmanager. Er wirkt nunmehr als freiberuflicher Publizist. Veröffentlichungen u. a. zum Architektenrecht, Anwaltsrecht sowie zahlreiche rechtshistorische Publikationen.